Montag, 23. Mai 2011

...ich habe angefangen zu meditieren!

Oh je, schon wieder einen Monat her. Die Gratwanderung zwischen Offenheit und "wie viel will ich eigentlich preisgeben" macht mir Gedanken. Inzwischen habe ich meditieren gelernt. TM - Transzendentale Meditation. Warum? Um zu mir zu kommen. Bei mir zu sein. Mich besser abgrenzen zu lernen. Vielleicht auch aus Neugier: Um an das große kollektive Unbewusste ranzukommen. 
Warum TM? 
Mit 20 war ich 10 Tage in Thailand, im Kloster auf einem Meditations Retreat: 10 Tage Schweigen, um 4h aufstehen, Meditieren (sitzend, gehend, stehend, arbeitend). Intensiv, aber ich hatte immer das Gefühl: nichts für mich. Ich denke zu viel, kann meine Gedanken nicht eine Sekunde abstellen. Trotzdem ist emotional viel passiert, aber es kam mir nicht vor, wie das was passieren sollte. Ich erwartete Gedankenleere und bekam stattdessen Ruhe, Trauer, Ratlosigkeit. Über die Jahre habe ich es immer mal wieder probiert. Fazit: immer saß ich da und dachte "ganz nett, aber ich könnte jeder Zeit aufstehen und gehen".

Jetzt schien die Zeit reif. Ich musste es einfach wissen. Seit einiger Zeit fühle mich ausgepowert, erschöpft, ziellos, auf der Suche, schlafe schlecht und, und, und. Ich habe allein angefangen, mit atmen und zählen. Das brachte mir Ruhe, und das gute Gefühl etwas für mich zu tun. Aber das reichte nicht, ich wollte mehr! Buddhismus? Zen? TM?  Ich geriet an einen TM Lehrer, einen ehemaligen Manager, der sehr straight und organisiert daher kam und mir einen Einführungsvortrag über die Vorzüge der TM hielt. Klang überzeugend. Glück,  Sinn und Gesundheit durch täglich 2 x 20 Minuten Stille.
Natürlich musste ich noch mit einem ZEN Lehrer sprechen. Nie würde ich mich unbesehen für das Erstbeste entscheiden. Fazit: TM erschien mir praktischer, leichter umzusetzen, handfest mit genauer Anleitung ans Ziel zu kommen. Bei Zen schien eher der Weg das Ziel. Die Faszination war größer, das drumherum interessanter, mit Sicherheit "cooler", aber sehr abstrakt, theoretisch und viel schwerer um zusetzten. Bei der TM, hatte ich das Gefühl, bekäme ich ein "Rezept", eine funktionierende, 1000 fach erprobte Anleitung um in die Transzendenz einzutauschen, zu mir zu kommen und Kraft zu schöpfen. Ich erhielt also in einer schönen Zeremonie meine Einweisung und mein MANTRA. Nun praktiziere ich es jeden Tag, einmal, manchmal 2 x 20 Minuten. Und es stimmt. Meine Intuition war richtig. Diese Methode hat mich in Tiefen gebracht, die ich noch nie, auch nur Ansatzweise, mit einer anderen Meditationstechnik erreicht habe. Fasziniert hat mich das klare Wissen und die Erfahrung über das Bewusstsein und den Weg ins Unbewusste. Ob es mir im Alltag schon etwas bringt? Vielleicht? Kann ich nicht sagen. Kritisch wie ich nun mal bin, rechne ich nicht gleich jede Veränderung der Meditation zu. Fest vorgenommen habe ich mir das Meditieren auf jeden Fall mindestens 1 Jahr konsequent durchzuziehen und dann zu sehen wo ich stehe.